Humboldt-Universität zu Berlin

30. Juni bis 9. Juli, Humboldt-Universität zu Berlin, Neues Seminargebäude

am Hegelplatz, Dorotheenstraße 24, 10099 Berlin:

Die Republik Moldau – ein Land zwischen Umbruch, Mobilität und europäischen Perspektiven

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Romanistik an der Humboldt-Universität zu Berlin lädt MOLDOVAmobil zu fünf Abendveranstaltungen ein, die sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln der moldauischen Gegenwart annähern.

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30. Juni, 19 Uhr

Raum 1.103

Die offizielle Sprache der Republik Moldau: Moldauisch oder Rumänisch?

Vortrag

Moldauisch ist die offizielle Bezeichnung der Landessprache der Republik Moldau, gesprochen und geschrieben wird aber Rumänisch. Der Vortrag widmet sich der Kontroverse um Bezeichnung und Verwendung der rumänischen Sprache in der Republik Moldau, deren sprachpolitische Maßnahmen die verschiedenen politischen und ideologischen Veränderungen des Landes widerspiegeln.

Dr. Maren Huberty ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Romanistik, Philosophische Fakultät II, Humboldt-Universität zu Berlin.

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1. Juli, 19 Uhr

Raum 1.102

Zurück in den Obstgärten – Grün als Zukunftskonzept Moldovas?

Vortrag, Projektpräsentation und Diskussion

Moldova, der ehemalige „Obstgarten der Sowjetunion“, wurde im vergangenen Jahrhundert aus strategischen Gründen von Schwerindustrie verschont, auch an Bodenschätzen ist das Land sehr arm. Heutzutage könnte sich gerade diese industrielle „Armut“ als Standortvorteil erweisen für eine grüne Zukunft. Ökologische Landwirtschaft, Energie aus Biomasse und ein hohes Umweltbewusstsein könnten die Eckpfeiler einer nachhaltigen und prosperierenden Republik Moldau sein. Doch wie steht es um diesen Bewusstseinswandel in dem Land selbst? Valeria Svart und Julian Gröger erzählen von Visionen und Problemen der ökologischen Projektarbeit in der Republik Moldau.

Valeria Svart studierte Ökologie in Chişinău (Moldova) und macht derzeit ihren Bachelor in Geoökologie an der Universität Potsdam.

Julian Gröger hat Kulturwissenschaften studiert und im Anschluss zwei Jahre als Lektor der Robert Bosch Stiftung in Chişinău (Moldova) gearbeitet. Momentan macht er seinen Master in Umweltmanagement in Berlin.

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5. Juli, 19 Uhr

Raum 1.103

Moldovarious – expect the unexpected

Interaktive Projektvorstellung

Das journalistische Projekt Moldovarious.com befasst sich mit aktuellen sozialen, politischen und kulturellen Fragen in Moldova. Nach sechsmonatiger Recherche in der Republik Moldau, der autonomen Region Gagausien sowie der selbsternannten Republik Transnistrien produzierte Moldovarious.com eine interaktive und didaktische DVD mit Filmmaterial, Audiofiles, Bildern, Berichten, Grafiken und Fachinformationen zu politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Themen in der Region.

Im Rahmen der Veranstaltung an der Humboldt-Universität stellen die Projektleiter Thomas Gassler und Patrick Griesser das Projekt in Form einer interaktiven Präsentation mit kurzen dokumentarischen Filmsequenzen, thematischen Dia-Slide-Shows, Audiofiles mit Interviewausschnitten und mit der Einführung des „interaktiven Moldova ABC“ vor und regen dabei zum Austausch und zum Mitmachen an.

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Aktuelle Änderung im Programm: der für HEUTE geplante Vortrag findet MORGEN statt.

8. Juli, 19 Uhr

Raum 1.102

Aktuelles Programm: Leben und Werk des moldauischen Dichters Grigore Vieru

Vortrag und Lesung

Grigore Vieru (1935-2009) war einer der größten Dichter Moldovas, Mitglied der Rumänischen Akademie und vorgeschlagener Kandidat für den Friedensnobelpreis. Sein lebenslanges politisches und soziales Engagement spiegelt sich auch in seinen Texten wider: Die Gedichte sprechen über die Unendlichkeit, über die Grenzen und die Schönheit des menschlichen Daseins, aber auch über Sehnsüchte und den Tod.

Dr. Ioana Scherf ist Mitglied des Vorstands der Deutsch-Rumänischen Gesellschaft und seit 2004 Lektorin für Rumänisch am Institut für Romanistik, Philosophische Fakultät II, Humboldt-Universität zu Berlin.

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Aktuelle Änderung im Programm: HEUTE findet der für GESTERN geplante Vortrag statt.

9. Juli, 19 Uhr

Raum 1.102

Aktuelles Programm: Mehrsprachigkeit zwischen Alltag und Politik

Vortrag

Die Republik Moldau ist ein Land, in dem Rumänisch, Russisch, Gagausisch, Bulgarisch, Ukrainisch gesprochen wird. Die Bezeichnung für die Staatssprache rief seit 1988 die heftigsten Diskussionen hervor. Während die rumänischsprachige Elite darauf besteht, dass sie Rumänisch heißen muss, um die ungeliebte sowjetische Bezeichnung Moldauisch zu beseitigen, nennen die meisten Bewohner ihr Idiom doch Moldauisch, weil sie nicht am rumänischen Standard gemessen werden wollen, den sie nach eigener Ansicht nicht sprechen. Und so heißt die Sprache heute meistens einfach Staatssprache. Dieser pragmatische Umgang mit einem durchaus emotional aufgeladenen Phänomen ist im Allgemeinen typisch für den Alltag in der Moldau. Wenn die Probleme – und das betrifft vor allem die Geschichte des Landes und die Sprache – politisiert werden, und das passierte in den letzten zwanzig Jahren wiederholt, dann sind Sprache und Geschichte Themen, die geeignet sind, Tausende von Menschen auf die Straße zu bringen, zuletzt im April 2009.

Dr. Larisa Schippel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Slawistik, Philosophische Fakultät II, Humboldt-Universität zu Berlin.